ISO 56001 – Ein Meilenstein für Innovationsmanagement in der Forschung

von Hajo Knoche
ISO56001:2024 Zertifizierung VHIR

Die Innovationsfähigkeit von Forschungseinrichtungen ist ein entscheidender Treiber für den Fortschritt in Wissenschaft und Gesellschaft. Doch wie lässt sich Innovation strukturiert, messbar und nachhaltig in Organisationen verankern? Die neue internationale Norm ISO 56001 liefert erstmals einen verbindlichen Rahmen für ein professionelles Innovationsmanagementsystem. Das Vall d’Hebron Institut de Recerca (VHIR) in Katalonien hat als erstes Forschungszentrum in der Region und eines der ersten landesweit diese Zertifizierung erfolgreich abgeschlossen – ein Meilenstein, der weit über die eigene Einrichtung hinaus Signalwirkung hat.

Was ist die ISO 56001 und warum ist sie wichtig?

Innovationsmanagement

Die ISO 56001 ist der internationale Standard für Innovationsmanagementsysteme. Sie legt Anforderungen an Strukturen, Prozesse, Verantwortlichkeiten und Messgrößen fest, die es Organisationen ermöglichen, Innovation strategisch und systematisch voranzutreiben. Ziel ist es, ein innovationsfreundliches Umfeld zu schaffen, das den gesamten Innovationszyklus abdeckt: von der Ideengenerierung über die Entwicklung bis zur erfolgreichen Implementierung.

Mit der Norm wird Innovation auf ein professionelles Fundament gestellt – vergleichbar mit Qualitätsmanagement nach ISO 9001 oder Umweltmanagement nach ISO 14001. Sie gibt Institutionen ein Werkzeug an die Hand, Innovation als festen Bestandteil der Organisationsstrategie zu etablieren, statt sie dem Zufall zu überlassen. Gerade für Forschungszentren, die an der Spitze wissenschaftlicher und technologischer Entwicklungen stehen, ist ein solches Rahmenwerk essenziell, um Ergebnisse effizient in Wertschöpfung und gesellschaftlichen Nutzen zu überführen.

VHIR: Pionier der Innovationszertifizierung im Forschungssektor

Mit der Zertifizierung nach ISO 56001 beweist das VHIR, dass es nicht nur exzellente Forschung betreibt, sondern auch seine Innovationskraft strategisch managt. Das Institut ist damit die erste biomedizinische Forschungseinrichtung in Katalonien und eine der ersten in Spanien überhaupt, die diese neue Norm erfüllt.

Rafael Navajo, Direktor für Innovation am VHIR, betont:

„Diese Zertifizierung anerkennt nicht nur die Arbeit, die wir bereits leisten, sondern bringt unser System auf ein reiferes Niveau, mit definierten Prozessen, klaren Kennzahlen und einem echten Fokus auf Wirkung. Sie ist ein Schritt nach vorne, um Innovation als strategische Achse unseres Instituts zu konsolidieren.“

Dieser Ansatz ist weit mehr als ein internes Organisationsprojekt: Er hat das Ziel, den Impact der Forschung auf die Gesundheitsversorgung und die Gesellschaft insgesamt zu maximieren. Damit wird der Innovationsgedanke zur zentralen Säule der Einrichtungskultur.

Vorteile der ISO 56001-Zertifizierung für Forschungseinrichtungen

Handlungsprinzipien, Händedruck

Die Implementierung eines nach ISO 56001 zertifizierten Innovationsmanagementsystems bietet zahlreiche Vorteile, insbesondere für Forschungseinrichtungen:

  • Strukturierte Innovationsprozesse: Statt auf Einzelinitiativen zu setzen, werden systematische Prozesse etabliert, die kontinuierliche Innovation fördern.
  • Messbarkeit: Durch definierte KPIs und Kennzahlen wird Innovationsleistung transparent und steuerbar.
  • Strategische Ausrichtung: Innovation wird mit den Zielen der Einrichtung verknüpft und als strategischer Erfolgsfaktor verstanden.
  • Nachhaltigkeit: Innovationskultur wird langfristig verankert, unabhängig von einzelnen Personen oder Projekten.
  • Anerkennung: Die Zertifizierung dokumentiert gegenüber Fördergebern, Partnern und Gesellschaft den hohen Anspruch an professionelles Innovationsmanagement.

Gerade in einem forschungsintensiven Umfeld, in dem Investitionen und Vertrauen eine entscheidende Rolle spielen, ist dieser Nachweis ein wichtiges Signal.

Innovation als Gemeinschaftsleistung: Schlüssel zum Erfolg

Die erfolgreiche ISO 56001-Zertifizierung des VHIR zeigt, dass Innovationsmanagement keine Aufgabe für Einzelpersonen ist, sondern nur mit dem Engagement des gesamten Teams gelingt. Das VHIR hebt in seiner Mitteilung hervor, dass dieser Erfolg dem kollektiven Einsatz aller Mitarbeitenden und der Unterstützung durch Partnerinstitutionen zu verdanken ist.

Diese Erkenntnis ist auch für andere Forschungseinrichtungen relevant: Innovation braucht eine Kultur der Zusammenarbeit und den Willen, Prozesse immer wieder zu verbessern. Nur wenn alle Beteiligten – von der Leitung bis zu den Forschenden – Innovation als gemeinsamen Auftrag verstehen, kann sie nachhaltig wirken.

Wirrwarr

Fazit: Zukunftssichere Forschung durch professionelles Innovationsmanagement

Die Zertifizierung des VHIR nach ISO 56001:2024 ist ein Vorbild für Forschungszentren weltweit. Sie zeigt, dass Innovationskraft nicht nur vom kreativen Potenzial Einzelner abhängt, sondern durch klare Strukturen, messbare Ziele und strategische Steuerung langfristig gesichert werden kann. Forschungseinrichtungen, die jetzt in ein professionelles Innovationsmanagement investieren, stellen nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit sicher, sondern leisten auch einen entscheidenden Beitrag, um wissenschaftliche Erkenntnisse schneller und wirksamer in die Praxis zu überführen – zum Wohl der Gesellschaft.

Quellenangabe:
VHIR News: VHIR is the first research center in Catalonia to obtain ISO 56001:2024 innovation management certification

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Über den Autor

Hajo Knoche

FILMFREUND, FUSSBALLER, MITDENKER

Hajo Knoche ist als Geschäftsführer bei innotonic unser Mann im Hintergrund. Er ist mit seiner Geburtsstadt Hannover eng verbunden, denn hier hat er nach dem Abitur auch seine Ausbildung zum Versicherungskaufmann bei der Allianz Versicherungs-AG und sein Studium an der Hochschule Hannover im Bereich Public Relation abgeschlossen. Zudem hat er bei mehreren Versicherungsunternehmen in Hannover gearbeitet und war schon während des Studiums in der Unternehmenskommunikation der VGH Versicherungen, in der Öffentlichkeitsarbeit mit besonderem Fokus auf die interne Kommunikation und Eventmanagement, tätig. Er deckt dadurch eine Vielzahl diverser Themen und Interessen ab. Seit 2018 ist er zudem bei der Innovationseinheit FUTUR X als interdisziplinärer Innovationsnetzwerker angestellt und hat einen starken Fokus auf die Start-up-Szene in Niedersachsen gelegt. Als Geschäftsführer bei innotonic ist er zuständig für die Themenbereiche Strategie, Kommunikation und Vertrieb.

Er ist ein Film- und Serien-Nerd und wünscht sich mehr Zeit zum Zeichnen und Malen. Seine Interessen – neue Ideen, Innovationen, Technik und Fussball –  lassen dafür zu selten Zeit.

kno@innotonic.de

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