Deutschlands Patentstärke im Licht der ISO 56000 – Ein Blick auf systematisches Innovationsmanagement

Deutschland weltweit auf Platz 2 für Patentanmeldungen

Deutschland ist weltweit die Nummer zwei bei Patentanmeldungen – direkt hinter den USA. Das berichtet der Deutschlandfunk unter Berufung auf aktuelle Daten des Europäischen Patentamts. Diese Spitzenposition ist Ausdruck eines hochentwickelten Innovationsökosystems. Doch wie lässt sich dieser Erfolg systematisch einordnen und bewerten?

Ein Blick in die internationale Normenreihe ISO 56000 ff. zum Innovationsmanagement zeigt: Deutschlands Patentstärke ist kein Zufallsprodukt – sie spiegelt zentrale Prinzipien und Wirkmechanismen wider, die in den ISO-Normen beschrieben werden.

Patente als Ergebnis systematischer Innovationsprozesse

Die ISO 56000 definiert Innovation als „neue oder veränderte Einheit, die Wert schafft oder neu verteilt“. Patente stehen exemplarisch für solche Einheiten – sie sind das Ergebnis erfolgreicher Innovationsaktivitäten. Organisationen, die in der Lage sind, kontinuierlich Patente zu generieren, verfügen meist über strukturierte Innovationsprozesse – ob explizit im Sinne eines Managementsystems oder implizit durch etablierte Praktiken.

ISO 56002 – Management geistigen Eigentums als Erfolgsfaktor

Die Norm ISO 56002, Leitfaden für Innovationsmanagementsysteme, widmet dem „Management von geistigem Eigentum“ ein eigenes Kapitel (Abschnitt 7.8). Sie betont die Bedeutung, IP strategisch zu identifizieren, zu schützen und zu verwerten. Deutschlands Position im globalen Patentranking lässt darauf schließen, dass viele Unternehmen diesen Aspekt bereits aktiv leben – und damit ein zentrales Element normgerechten Innovationsmanagements umsetzen.

Innovationsprinzip „Wertrealisierung“ – mehr als nur Schutz

Die neue ISO 56001, welche verbindliche Anforderungen an Innovationsmanagementsysteme stellt, nennt die „Realisierung von Wert“ als ein zentrales Innovationsprinzip. Patente dienen nicht nur dem rechtlichen Schutz, sondern eröffnen konkrete wirtschaftliche und strategische Potenziale – etwa durch Lizenzierung, Marktzugang oder Finanzierung. Das deutsche Patentaufkommen ist somit auch Ausdruck gelungener Wertrealisierung im Sinne der ISO-Normen.

Patente als Kennzahl der Innovationsleistung

In der ISO 56004 – dem Leitfaden zur Bewertung von Innovationsmanagementsystemen – wird betont, wie wichtig messbare Leistungsindikatoren sind. Patente gelten hier als ein valider Indikator, um die Innovationskraft einer Organisation oder eines Landes objektiv zu bewerten. Deutschlands starke Stellung bei Patentanmeldungen zeigt somit auch, dass ein Leistungsbewusstsein im Innovationsmanagement etabliert ist – ein weiterer Ankerpunkt in der ISO-Systematik.

Innovationsfähigkeit als Systemleistung – national wie organisational

Die ISO-Normen – allen voran ISO 56001 – betonen, dass Innovationsmanagement als System zu verstehen ist, das sich über strategische, taktische und operative Ebenen erstreckt. Deutschlands Innovationsstärke basiert auf der engen Verzahnung von Forschungseinrichtungen, Hochschulen, Unternehmen und Förderinstitutionen – ein Paradebeispiel für ein funktionierendes Innovationssystem im Sinne der ISO 56000.

Fazit: ISO 5600X als Bezugsrahmen für Innovationsstärke

Die im Artikel beschriebene Spitzenposition Deutschlands bei Patenten ist Ausdruck systemischer Innovationskraft – und lässt sich klar im Rahmen der ISO 56000er Normenreihe verorten. Sie liefert nicht nur ein gemeinsames Vokabular und strukturierte Prozesse, sondern auch einen strategischen Rahmen, um Innovationsfähigkeit gezielt aufzubauen, zu steuern und nachweislich zu verbessern.

Organisationen, die den nächsten Schritt gehen wollen, können mit ISO 56001 ein zertifizierbares Innovationsmanagementsystem aufbauen – und damit die Grundlage für nachhaltigen Innovationserfolg schaffen.

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Über den Autor

Hajo Knoche

FILMFREUND, FUSSBALLER, MITDENKER

Hajo Knoche ist als Geschäftsführer bei innotonic unser Mann im Hintergrund. Er ist mit seiner Geburtsstadt Hannover eng verbunden, denn hier hat er nach dem Abitur auch seine Ausbildung zum Versicherungskaufmann bei der Allianz Versicherungs-AG und sein Studium an der Hochschule Hannover im Bereich Public Relation abgeschlossen. Zudem hat er bei mehreren Versicherungsunternehmen in Hannover gearbeitet und war schon während des Studiums in der Unternehmenskommunikation der VGH Versicherungen, in der Öffentlichkeitsarbeit mit besonderem Fokus auf die interne Kommunikation und Eventmanagement, tätig. Er deckt dadurch eine Vielzahl diverser Themen und Interessen ab. Seit 2018 ist er zudem bei der Innovationseinheit FUTUR X als interdisziplinärer Innovationsnetzwerker angestellt und hat einen starken Fokus auf die Start-up-Szene in Niedersachsen gelegt.

Er ist ein Film- und Serien-Nerd und wünscht sich mehr Zeit zum Zeichnen und Malen. Seine Interessen – neue Ideen, Innovationen, Technik und Fussball –  lassen dafür zu selten Zeit.

hello@innotonic.de

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